Entwicklung der Bodenrichtwerte in Berlin

 

Auftraggeber

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung

Ziel

Das Stadtmonitoring in Berlin soll mit Hilfe festgelegter statistischer Indikatoren problematische Entwicklungen frühzeitig indizieren und Ursachen benennen. Um einen weiteren Indikator für dieses Frühwarnsystem zu erhalten, wurde die Entwicklung der Bodenrichtwerte in Berlin für verschiedene Stichtage ausgewertet.

Methode / Vorgehensweise

Die Entwicklung der Bodenrichtwerte wird auf der Grundlage der Bodenrichtwertatlanten von 1995, 2000 und 2003 aufgezeigt. Dabei wurden die Bodenrichtwertzonen den entsprechenden Verkehrszellen zugeordnet.

Der Bezugspunkt für die Darstellung der prozentualen Veränderungen der Bodenrichtwerte bildet das Jahr 1995.


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Ergebnisse und Schlussfolgerungen

Die Bodenpreise haben in Berlin einen kontinuierlichen Rückgang erfahren. Die Preise haben in dem Zeitraum zwischen 1995 und 2003 um ca. 40% nachgegeben. Während der jährliche Rückgang zwischen 1999 und 2001 noch bei ca. 5% lag, betrug er in den letzten beiden Jahren jeweils ca. 10%.

Die Gründe für diese Entwicklung liegen zum einen in der eingetretenen Marktsättigung und in der zurückhaltenden Investitionsbereitschaft, die auch auf die schlechte Wirtschaftslage zurückzuführen ist. So war im ersten Halbjahr 2003 in fast allen Teilmärkten ein Rückgang bei den Umsätzen (Anzahl der Kauffälle) im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Zum anderen haben sich in der offenen Bauweise die Konkurrenzangebote deutlich erhöht. Insbesondere wurden vergleichbare Angebote in den Umlandgemeinden geschaffen, so dass in diesem Wohnungsmarktsegment die Preiselastizität höher ausgefallen ist.

Die geringste prozentuale Abnahme der Bodenrichtwerte von Wohnquartieren mit geschlossener Bauweise zeigte sich in Tiergarten, Charlottenburg, Wilmersdorf und in Kreuzberg 61. Diese Gebiete besitzen einen hohen oder relevanten Anteil an gründerzeitlicher Bebauung. Die negative Entwicklung der Bodenrichtwerte in der geschlossenen Bauweise war am stärksten in Spandau, in den randstädtischen Großsiedlungen von Neukölln und Reinickendorf sowie in Lichtenberg ausgeprägt.

In der offenen Bauweise haben Wohngebiete am Grunewald, in Pankow und Teilebereiche von Hohenschönhausen, Marzahn und Köpenick die geringsten Verluste im Bodenrichtwert aufgewiesen. Der Schwerpunkt von den höchsten Abnahmen lag in den westlichen Bezirken Spandau und Reinickendorf. Auch einige Gebiete in Steglitz, Tempelhof und Neukölln zeigten eine vergleichbare Entwicklung. Im Osten waren lediglich einige Wohngebiete in Köpenick von dieser negativen Dynamik betroffen.


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