Bürgerbefragungen zum Stadtumbau in Brandenburger Städten

 

Auftraggeber

Jeweilige Stadt

Ziel

Die Studien verstehen sich als entscheidende Planungs- und Datengrundlage, um zielgerichtete Stadtumbaukonzepte erstellen zu können.

Methode / Vorgehensweise

Die Untersuchungen wurden als repräsentative schriftliche Erhebungen durchgeführt und ausgewertet. Jeder Haushalt in den Stadtumbaustädten erhielt die Möglichkeit, sich an der Untersuchung zu beteiligen.

Neben der Erstellung von Sozialstruktur-, Wohnungsmarkt- und Stadtteilanalysen wurde das Image der und die Identifikation mit der Stadt ermittelt.

Die Datensätze mit einer Fallzahl von bis zu 2.000 ermöglichten detaillierte stadträumliche, gruppen- und themenspezifische Auswertungen und Analysen.

In Prognosen und Szenarien wurde die künftige Wohnungsmarktnachfrage in diesen Städten bestimmt.


Merkmale

Ergebnisse und Schlussfolgerungen

Alle untersuchten Städte verlieren kontinuierlich an Bevölkerung. Durch den überproportionalen Rückgang der Jahrgänge zwischen 20 und 45 Jahre verschiebt sich die Altersstruktur hin zu den älteren Menschen ab 55 Jahre. Eine wachsende Nachfrage wird sich auf altersgerecht ausgestattete und gelegene Wohnungen richten.

Die Einkommensentwicklung im nächsten Jahrzehnt wird eher unterdurchschnittlich verlaufen, so dass sich die Mietzahlungsfähigkeit verringern wird.

Die Verbundenheit zum Wohngebiet und die Kommunikationsstrukturen haben sich als stabil gezeigt. Angesichts der hohen Gebietsbindungen und der geringen Mobilitätsraten werden Stadtumbauprozesse, die die Gewichte zwischen den einzelnen Stadtteilen wesentlich verschieben wollen, auf erhebliche Beharrungskräfte stoßen und nur in längeren Zeitspannen umzusetzen sein.

Die gewünschte Aufwertung und Wiederbelebung des Zentrums wird dadurch erschwert, dass sich nur ein geringer Teil der jetzigen Bewohnerschaft vorstellen kann, in eine zentrumsnahe Wohnung zu ziehen. Die Attraktivität des innerstädtischen Wohnens sollte durch Pilotprojekte veranschaulicht werden.

Die Situation auf dem Wohnungsmarkt hat dazu geführt, dass die Mieter ihre Wohnsituation verbessern konnten. Fast alle bewohnten Wohnungen besitzen Vollstandard. Kleine Wohnungen sind nur noch in Ausnahmefällen vermietbar. Entsprechend ist ein deutlicher Anstieg des Wohnflächenverbrauchs zu konstatieren.

Unter den Zuwanderern ist ein Anstieg an wirtschaftlich ungesicherten Haushalten festzustellen. Es ziehen vorzugsweise junge Familienhaushalte zu, die ein Gegengewicht zu der vorhandenen Alter- und Haushaltsstruktur darstellen könnten. Da aber auch die abwandernden Haushalte vorwiegend aus jungen Familienhaushalten besteht, ergibt sich im Saldo aus den Wanderungen keine Verbesserung. Aufgrund der stärkeren Abwanderung findet eine Verstärkung der bestehenden, ungleichgewichtigen Strukturen statt.


Bewertung

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